Wie unterstützt man den fairen Handel effektiv?

Den Fairen Handel unterstützen: Warum es sich lohnt

Mit jedem Produkt, welches wir in unseren Alltag erwerben, entscheiden wir maßgeblich darüber, wie gut Menschen in den Herkunftsländern der Produkte, von ihrer Arbeit leben können und unter welchen Bedingungen sie arbeiten müssen. Das Problem ist, dass weltweite Arbeitsstandards bislang nicht durchsetzungsfähig waren. Westliche Unternehmen verlagern ihre Produktionsstätten in Länder der zweiten und dritten Welt, in der Hoffnung die Produktionskosten bestmöglich zu senken und den eigenen Gewinn zu maximieren. Dieses ist der Grund, dass es nach wie vor dramatische Unterschiede bei den Arbeitsbedingungen gibt und viele Menschen noch immer zu menschenunwürdigen Konditionen arbeiten. Der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch vor fünf Jahren kostete 1100 Menschenleben und verdeutlicht die teils dramatischen Zustände in den produzierenden Ländern. Der Großteil der westlichen Bevölkerung vertritt die Auffassung, dass diese Zustände zwar tragisch sind, aber sich nicht so leicht ändern lassen. Doch damit liegen sie falsch. Durch Transparenz, Nachhaltigkeit und Solidarität lassen sich die Probleme lösen. Oder anders gesagt: Durch den Fairen Handel lassen sich die Probleme lösen.

Dieser Artikel wird Ihnen zunächst die wesentlichen Eigenschaften des Fairen Handels aufzeigen. Anschließend wird darauf eingegangen, weshalb es sinnvoll ist, den Fairen Handel zu unterstützen, sowie darauf, was jede*r Einzelne von uns in seinem/ihrem Alltag tun kann, um den Fairen Handel zu fördern.

 

Definition vom Fairen Handel

Damit es im Laufe des Artikels nicht zu Missverständnissen kommt, wird an dieser Stelle zunächst der Unterschied zwischen Fair Trade und Fairtrade erläutert. Fair Trade ist die englische Übersetzung des Begriffs Fairer Handel, wohingegen Fairtrade für die Standards des Fairtrade-Siegels steht. Zwar steht auch der Begriff Fairer Handel für bestimmte Standards, allerdings gibt es zwischen diesen und denen des Fairtrade-Siegels Unterschiede. Im Rahmen dieses Artikels wird sich nur auf die Begrifflichkeit vom Fairen Handel bezogen. Das Fairtrade-Siegel wird an dieser Stelle nicht erläutert.

Grundsätzlich kann man den Fairen Handel als eine Partnerschaft zwischen verschiedenen Akteuren der Güter-Produktion bezeichnen. Das Ziel des Fairen Handels ist es, die Handelsbedingungen und die globale Gerechtigkeit zu verbessern. Hierfür setzt der Faire Handel in besonderen Maßen auf Transparenz, Offenheit und Nachhaltigkeit.

Es gibt bestimmte Prinzipien unter deren Berücksichtigung Unternehmen und Händler*innen den Fairen Handel vollziehen:

Ökologische Verantwortlichkeit:

So hat sich der faire Handel unter anderem auf die Fahnen geschrieben, die Natur und Ökologie zu erhalten, um nachfolgenden Generationen die gleiche Biodiversität und gleichen Chancen zu ermöglichen, wie wir sie momentan haben. Auf umweltschädigende Maßnahmen wird verzichtet und es wird stets der Fokus auf die Nachhaltigkeit der Produktion und der Produkte gesetzt. Indem verpflichtende Standards definiert werden, wie beispielsweise eine artgerechte Haltung von Tieren oder eine umweltverträgliche Entsorgung von Abfällen, werden ökologische Schäden minimiert. Hierbei werden die lokalen Produzenten maßgeblich von Fair Trade-Organisationen unterstützt.

Ökonomische Vernunft:

Fairer Handel bedeutet einen Gewinn für alle beteiligten Akteure. Neben den großen Unternehmen, profitieren ebenfalls die Produzent*innen und die Arbeiter*innen. Finanzielle Ressourcen müssen mit Augenmerk eingesetzt werden. Ein Teil des Kaufpreises wird den Produzent*innen im Voraus ausbezahlt, sodass diese in der Lage sind Rohstoffe und weitere Produkte, die für die Fertigung der Produkte verwendet werden, zu kaufen. Dadurch, dass die Kooperationen im Fairen Handel langfristig ausgelegt sind, verfügen alle Akteure zusätzlich über eine hohe Planungssicherheit.

Gesellschaftliche Inklusion:

Für den Fairen Handel geht es maßgeblich darum, die Entwicklung einer partizipativen Gesellschaft zu unterstützen, in der alle Mitglieder über dieselben Einfluss- und Beteiligungsmöglichkeiten verfügen. Aus diesem Grund werden durch den Fairen Handel die Arbeitsbedingungen vor Ort verbessert. Um sich am Fairen Handel beteiligen zu können, müssen Händler*innen Mindeststandards erfüllen, die im Einklang mit den Menschenrechten sind und somit die Gleichstellung von Mann und Frau fördern, Kinderarbeit verbieten und weitere Sozialmaßnahmen bereitstellen.

 

Was spricht dafür, den Fairen Handel zu unterstützen?

Nachdem nun klar ist, was genau unter dem Begriff des Fairen Handels eigentlich zu verstehen ist, wird im Folgenden darauf eingegangen, welche Vorteile diese Art von Handel gegenüber dem herkömmlichen Handel hat und weshalb es sich lohnt, sowohl als Einzelperson, als auch als Unternehmen oder andere Art von Akteur, aktiv zu werden und den Fairen Handel zu unterstützen.

Es ist im Zuge der Definition bereits angeklungen: Der Faire Handel trägt einen maßgeblichen Bestandteil zum Umweltschutz bei. Dadurch, dass die artgerechte Haltung von Tieren verpflichtend ist, gehören die widerlichen Bilder von eingepferchten Tieren in Großbetrieben der Vergangenheit an. Außerdem lassen sich so die CO2-Emissionen senken. Bedingt durch die Tatsache, dass kleinere Betriebe, im Vergleich zu Groß- und Industriebetrieben, in der Lage sind effizienter zu Düngen, verringert sich ebenfalls die Nitratbelastung des Grundwassers. Indem auf Pestizide und Insektizide verzichtet wird, bleibt die Biodiversität erhalten und es wird unter anderem dem globalen Insektensterben entgegengetreten.

Außerdem verringert sich durch den Fairen Handel die finanzielle Schere zwischen Arm und Reich, sowie dem globalen Süden und Norden. Es profitieren alle beteiligten Akteure, was dafür sorgt, dass mehr finanzielle Kapazitäten in den sich entwickelnden Ländern zur Verfügung stehen. Dieses erhöht die dortigen Lebensstandards und verringert gleichzeitig die immer stärker werdende globale Ungerechtigkeit. Der Faire Handel kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass der globale Süden nicht abgehängt wird. Außerdem lassen sich dadurch Fluchtursachen, wie extreme Armut, effektiver bekämpfen.

Gleichzeitig werden Mindeststandards für Arbeitsbedingungen eingeführt, die schlimme Unfälle, wie den Einsturz der in der Einleitung erwähnten Textilfabrik, verhindern können. Darüber hinaus wird Kinderarbeit und Lohndumping extrem eingeschränkt. Skandale, wie eingenähte Hilfebotschaften in Primark-Klamotten, gehören somit der Vergangenheit an.

 

Wie können Sie selbst den Fairen Handel unterstützen?

Den Fairen Handel zu unterstützen ist ganz einfach: Kaufen Sie vermehrt Produkte aus Fairem Handel. So stellen Sie sicher, dass alle beteiligten Akteure an dem Verkauf der Güter profitieren und das Geld nicht nur beim großkapitalistischen Unternehmen landet. Achten Sie beim Einkaufen einfach auf die verschiedenen Produktsiegel. Außerdem können Sie einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung des Fairen Handels leisten, indem Sie aktiv Ihre Familie, Ihre Freund*innen, Ihre Kolleg*innen oder Ihre Mannschaftskamerad*innen über die Vorteile von Fair gehandelten Produkten aufklären. Seien Sie der/die Multiplikator*in, der/die dafür sorgt, dass immer mehr Menschen von den Vorteilen erfahren und nachhaltig einkaufen.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten des zivilgesellschaftlichen Engagements für den Fairen Handel. Unterschreiben Sie Petitionen, betreiben Sie Öffentlichkeitsarbeit oder besuchen Sie Demonstrationen für höhere Lebensmittelstandards. Mit all diesen Formen des Engagements können Sie direkt einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben.

 

Fazit

Dieser Artikel hat aufgezeigt, dass es sich bei dem Fairen Handel um eine hervorragende Möglichkeit handelt, auf vielfältige Art und Weise Gutes zu tun. Durch den Fairen Handel wird ein nennenswerter Beitrag zum Umweltschutz und zur finanziellen Besserstellung aller beteiligten Akteure geleistet. Die immer weiter fortschreitende globale Ungerechtigkeit kann durch die Ausbreitung des Fairen Handels entgegengewirkt werden. Außerdem werden die Produktionsbedingungen deutlich verbessert und es wird verhindert, dass weiterhin Kinder zur Arbeit gezwungen werden.

Das beste aber am Fairen Handel ist die Tatsache, dass es super einfach ist, die Verbreitung aktiv zu fördern. Indem vermehrt Produkte aus fairem Handel erworben werden und Mitbürger*innen aufgeklärt werden, lässt sich ein Umdenken in der Gesellschaft erzeugen. Außerdem bieten sich interessierten Bürger*innen vielfältige Möglichkeiten des zivilgesellschaftlichen Engagements. Neben Petitionen, sind an dieser Stelle insbesondere Öffentlichkeitsarbeit und Demonstrationen als Möglichkeiten zu nennen.

Eine weitere hervorragende Möglichkeit, um den Fairen Handel zu unterstützen ist Folgende: Laden Sie sich einfach diese App runter. Mit Membrs unterstützen Sie nicht nur den Fairen Handel und die lokale Wirtschaft, sondern können gleichzeitig auch noch richtig viel Geld sparen. Eine Win-Win-Situation, bei der sich nicht nur die Umwelt und die Arbeiter*innen freuen, sondern auch Ihr Geldbeutel. Schauen Sie doch mal vorbei und werden Sie ganz einfach zum Weltverbesserer.

 

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